Bezugnehmend auf einen Artikel der Süddeutschen Zeitung vom 20. September 2017 distanziert sich der Blasmusikverband Zillertal auch im Namen aller zugehörigen Vereine und Mitglieder hiermit ausdrücklich von jeglichem rechten, rassistischen oder menschenverachtenden Gedankengut.
Der Blasmusikverband Tirol hat sich 2013 wie folgt geäußert: „Die Verbandsführung der Gegenwart distanziert sich von jeglicher Verbindung zu NS-Gedankengut und wird die Aufarbeitung seiner Verbandsgeschichte und -vorgeschichte durch einen unabhängigen Historiker im Rahmen eines Forschungsauftrages vornehmen lassen und die Ergebnisse nach Vorliegen präsentieren.“
Bzgl. Blasmusik während der NS-Zeit in Tirol, also auch über den „Standschützen Marsch“ von Sepp Tanzer, wurde auch öffentlich diskutiert und berichtet, hier einige Beiträge aus dem WWW:
- Der Österreichische Blasmusikverband hält weiterhin an dem großen Gesamtwerk von Sepp Tanzer fest: „Es geht dabei nicht um Verurteilung, sondern um die Findung einer differenzierten Betrachtungsweise: Sepp Tanzers Verdienste um die Entwicklung der Blasmusik in Tirol und als Musiker stehen für sich. (…) – blasmusik.tirol
- Der Blasmusikverband will den Standschützen-Marsch nicht streichen. Bundesobmann Siegfried Knapp: „Wir möchten keine Vorschriften machen. Uns geht es um die Musik.“ Sehr gut instrumentalisiert sei der Marsch, sagt der Vorarlberger Landesobmann Wolfram Baldauf. Tanzer sei halt wie viele seiner Generation in die Sache hineingerutscht, habe sich nichts zuschulden kommen lassen. – derstandard.at
- Der Vorarlberger Dirigent, Nikolaus Netzer, stuft Sepp Tanzer als „ausgesprochenen Nazi“ ein. Gleichzeitig sei der Tiroler auch ein hervorragender Musiker gewesen. Das erfordere eine offene Diskussion, so Netzer, in der die beiden Aspekte Tanzers behandelt werden. Von einem Aufführungsverbot für das Werk des 1983 verstorbenen Komponisten halte er nichts, so Netzer, denn auch Richard Wagner, obwohl umstritten, werde heute aufgeführt. Tanzer habe auch „fetzige“ Märsche geschrieben, doch müsse man den Kontext kennen, wenn man Tanzer spiele, mahnt Netzer. – vorarlberg.orf.at
In diesem Sinne wünschen wir uns, dass die „Schuld“ nicht in der Musik als Kunstform gesucht wird und wünschen dem Oktoberfest 2017 einen guten Verlauf – weit abseits von Fremdenhass, Terror und Gewalt!